Selbstentwicklung durch Sebstbegegnungen mit Hilfe der Anliegenmethode auf Basis der identitätsorientierten Psychotraumatheorie bietet unter anderem die Möglichkeit:
Hintergründe verschiedenster emotionaler Muster, Konflikte und "Blockaden" in bestimmten Lebensbereichen sichtbar und fühlbar zu machen,
destruktive symbiotische Verstrickungen zu erkennen,
die tieferliegenden Ursachen (und unbewussten Dynamiken) psychischer und körperlicher Symptome zu ergründen,
in einen stärkenden Kontakt mit gesunden Ich-Anteilen zu kommen und ein gesundes Wollen zu entwickeln, so dass selbst erlebte seelische und körperliche Verletzungen und sogar früheste Traumata (wie z.B. vorgeburtliche Bedrohungen oder Geburtstraumata) aufgearbeitet und integriert werden können.
... um nach und nach zu sich selbst und damit zur eigenen wahren Identität zu finden, einen Zugang zu der durch Traumata gebundenen Lebensenergie und den damit verbundenen
Potentialen zu bekommen - zu leben statt zu überleben!
Die Schritte, die Sie dabei unter
verantwortungsbewusster Begleitung gehen können, können
einen Prozess einleiten in Richtung Freiheit, Unabhängigkeit
(Autonomie), Ganzwerdung (Integration) und Entfaltung Ihrer persönlichen
Potentiale. Die Spiegelung und Annahme der jeweiligen unbewussten inneren Realität steht hierbei im Vordergrund. Sie entscheiden, wohin Sie schauen und was Sie für sich verändern möchten und formulieren dies in einem konkreten Anliegensatz. Für die einzelnen Worte des Anliegensatzes werden Resonanzgeber gewählt, die dem Anliegen-Einbringer die jeweils unbewusste innere Dynamik in Bezug auf das Anliegen widerspiegeln. Durch ein zunehmendes Sich-Fühlen und
In-Berührung-Kommen-mit-sich-Selbst im weiteren Therapieverlauf, weren
tiefgreifende psychische
Veränderungen möglich, können sich verwurzeln und Früchte auf der Ebene
des konkreten alltäglichen Lebens und Erlebens tragen. Es handelt sich um eine Therapie, die i.d.R. auf längere Zeit angelegt ist. Für die innere Entwicklung ist eine gewisse Kontinuität sinnvoll, d.h. in regelmäßigen Abständen erfolgende Selbstbegegnungsprozesse wirken sich förderlich auf die Selbstentwicklung aus. Eine Selbstbegegnung kann sowohl in der Gruppe als auch innerhalb einer Einzelsitzung erfolgen. Die Gruppenarbeit birgt mehr Möglichkeiten - innere Prozesse zeigen sich verdichteter, psychische Dynamiken werden komplexer erfahrbar, die Reorganisation innerer Anteile und psychische Integrationen, die die Basis zur Veränderung darstellen, sind anders möglich. Wichtig ist bei all dem zu berücksichtigen, dass jede Methode auch ihre Grenzen hat und nicht für jeden Menschen gleichermaßen in jeder Lebenssituation
geeignet ist. In einem Vorgespräch wird dies abgeklärt und im
weiteren Therapieverlauf reflektiert. Die
Arbeit mit psychischen Verletzungen ist eine hochsensible und braucht einen geschützen Raum als Basis. Achtung, Achtsamkeit und Wertschätzung sind wichtige Bestandteile dessen, was ich als den
„geschützten Raum im therapeutischen Setting“ verstehe, sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting.Was dieser geschützte Raum und Rahmen
für den Einzelnen noch zusätzlich beinhaltet, ist recht individuell
und unterschiedlich, und es gilt, dies innerhalb der
Klient-Therapeut-Beziehung herauszufinden und zu berücksichtigen.
Dadurch und dabei ist auch die Klient-Therapeut-Beziehung immer
einzigartig.
Ist
dieser Rahmen gefühlt nicht gegeben, kann die beste therapeutische
Methode oder Technik nicht wirklich fruchten. Die
Methode kann nie unabhängig gesehen werden vom therapeutischen
Setting, in das sie eingebettet ist. Die Vertrauensbasis
zwischen Klient und Therapeut bzw. Begleitung, ist dabei sehr
wesentlich.
Literaturempfehlung zur IoPT und Anliegenmethode: Prof. Dr. Franz Ruppert: Selbstbegegnungen und Anliegenmethode, die Praxis der IoPT, Verlag Tredition GmbH, Hamburg 2022